DER HUND

In sieben Tagen schuf Gott die Welt,
zwischendrin ein Tier das bellt.

Der eine sieht es als Vieh,
ein anderer sagt: Es ist ein Genie.
Wieder andere reden nicht rum,
sagen: "Es ist dumm".
Andere allerdings meinen, es soll an die Leine,
dann gibt es solche, die können es nicht ertragen,
haben es satt: "So ein Tier gehört nicht in die Stadt".

Nun fragt Ihr Euch, was ist denn das?
Wer bringt Euch Glück, wer nimmt Euch Last?
Wer lässt die Trauer von Euch gehn?
Wer lässt die Blinden wieder sehn?
Wer lässt die Einsamen nicht allein?
Wer nimmt den Kranken ihre Pein?
Wer gibt uns soviel Glück - und erwartet nichts zurück?
Wer macht das Leben für uns rund?
Ihr wisst es schon, es ist der HUND






Hier lang...

Mein Hund

Er ist mein drittes Auge, das über die Wolken
blickt, mein drittes Ohr, das über die Winde
lauscht.
Er ist der Teil von mir, der sich bis um Meer
erstreckt. Wie er sich an meine Beine lehnt,
beim leisesten Lächeln mit dem Schwanz wedelt,
seinen Schmerz zeigt, wenn ich ohne ihn ausgehe …,
sagt mir tausendmal, dass ich der einzige Grund
seines Daseins bin.

Habe ich Unrecht, verzeiht er mir mit Wonne.
Bin ich wütend, bringt er ich zum Lachen.
Bin ich glücklich, wird er vor Freude fast verrückt.
Mache ich mich zum Narren, sieht er darüber hinweg.
Gelingt mir etwas, lobt er mich. Ohne ihn bin ich
nur einer unter vielen. Mit ihm bin ich stark.
Er ist die Treue selbst. Er lehrte mich die Bedeutung
der Liebe.
Durch ihn erfahre ich seelischen Trost und
inneren Frieden.

Er lehrte mich verstehen, wo vorher nur Ignoranz war.
Sein Kopf auf meinem Knie heilt meine menschlichen
Schmerzen. In seiner Gegenwart habe ich keine Angst
vor Dunkelheit und Unbekanntem. Er versprach, auf mich
zu warten … wann und wo auch immer …
ich könnte ihn ja brauchen. Und ich brauche ihn -
wie ich es immer getan habe.

Er ist eben mein Hund!

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